Lektorat

“Ich kann mir zurzeit kein Lektorat leisten.” – 5 Tipps, wie du deinen Roman mit 0 Euro voranbringst

5 Ideen, wie du deinen Roman mit 0 Euro voranbringst

FĂŒr den Traum vom eigenen Roman tun wir so einiges: Wir schlagen uns die NĂ€chte um die Ohren, lassen freiwillig unsere Lieblingsserie ausfallen, um noch ein bisschen zu recherchieren, und sitzen bis in die Puppen mit einem GlĂ€schen Wein als einziger Gesellschaft vor dem PC, bestrebt, die Protagonisten durchs nĂ€chste Kapitel zu lotsen. In den meisten FĂ€llen endet dieser Prozess mit einem fertigen Manuskript, fĂŒr das wir uns so viele Leser:innen wie möglich wĂŒnschen. Aber fassen wir uns endlich ein Herz und schauen uns nach dem richtigen Lektor um, kann die Suche ganz schnell ernĂŒchtern, denn: Nicht jeder hat mal eben 2.000–3.000 Euro locker sitzen, um sie in ein Lektorat zu investieren. (Besonders wenn man sich noch nicht mal sicher sein kann, dass aus dem Roman ein Bestseller wird und sich die Investition auszahlt.)

 

Als Lektorin bestreite ich meinen Lebensunterhalt damit, das Beste aus Manuskripten herauszuholen und ihnen den Weg zu vielen Leser:innen zu ebnen. Gleichzeitig verstehe ich vollkommen, dass sich das nicht jeder leisten kann – und das meine ich ĂŒberhaupt nicht negativ:

Ein Lektorat ist Luxus.🌾

Wir leben in einer Zeit, in der viele auf ihre Ausgaben achten mĂŒssen (ich auch). Wenn du dich dafĂŒr entscheidest, mit mir zusammenzuarbeiten, wĂŒnsche ich mir, dass du das ganz entspannt tun kannst. Ich wĂŒnsche mir, dass das Lektorat eine positive Erfahrung fĂŒr dich wird, wĂ€hrend der du viel Neues dazulernst und Spaß hast, ohne dir Gedanken machen zu mĂŒssen, wovon du nĂ€chsten Monat deine Lebensmittel bezahlst.đŸ„•

 

FĂŒr all jene, die mit einem Lektorat lieber noch ein bisschen warten wollen, habe ich heute 5 Tipps mitgebracht, wie du deinen Roman voranbringen und deinem Geldbeutel eine Verschnaufpause gönnen kannst. Auf geht’s!

1. Beta-Leser:innen

Dieser Tipp ist schon beinahe „ausgelutscht“, aber Beta-Leser:innen bringen dir eine ganze Menge, wenn du ernsthaft mit dem Gedanken spielst, deinen Roman zu veröffentlichen. Dein grĂ¶ĂŸter Vorteil: Du erhĂ€ltst neue Perspektiven und eine Vielfalt an Feedback.

 

Besonders beim ersten Manuskript ist man noch ziemlich scheu, das war bei mir nicht anders. Man vergleicht sein Buch mit sĂ€mtlichen Werken großer Autor:innen, an die man ja sowieso nie rankommen wird, und je hĂ€ufiger man die Geschichte ĂŒberarbeitet, umso unsicherer wird man. Irgendwann zweifelt man so stark, dass man den Roman, in den man so viel Zeit und Arbeit gesteckt hat, klammheimlich in der Schublade verschwinden lĂ€sst. Nicht, weil das Buch tatsĂ€chlich schlecht ist, sondern weil man zu viel Angst vor der (vermeintlich) schlechten Meinung anderer hat. HĂ€tte das jede Autorin/jeder Autor so gemacht, gĂ€be es heute weder Harry Potter, Herr der Ringe noch irgendein bekanntes Buch – nur Schubladen-Leichen.😅

 

Die Wahrheit ist: Nicht du entscheidest, ob du eine gute Autorin/ein guter Autor bist, sondern deine Leser:innen. Deshalb ist deine SelbsteinschĂ€tzung, egal wie gut oder schlecht sie ausfĂ€llt, nicht ausschlaggebend fĂŒr den Erfolg deines Buches. Was jedoch ausschlaggebend ist, ist, ob du dich traust, dein Manuskript anderen zu zeigen, und offen fĂŒr Feedback bist.

 

Am besten fĂ€ngst du erst mal klein an, z. B. bei Familie und Freunden, kurz gesagt: bei Menschen, die dich gernhaben und dir Mut machen. Auf diese Weise ist der Schritt aus dem Schneckenhaus eine sanfte, positive Erfahrung, die dein Selbstbewusstsein aufbaut und dir deine StĂ€rken vor Augen fĂŒhrt. Danach kannst du dich an andere Autor:innen und Leser:innen wenden und sie um ihr ehrliches Feedback zu deinem Roman bitten. Achte darauf, Leute zu fragen, die dein Genre gern lesen und sich damit auskennen. Hast du einen Fantasyroman geschrieben und vertraust dein Buch jemandem an, der am liebsten Biografien oder historische Liebesromane liest, wird dich seine Meinung wahrscheinlich nicht weit bringen.😉

 

Obwohl sie im ersten Moment verletzend sein mag, ist konstruktive(!) Kritik das Beste, was dir passieren kann, denn sie hilft dir, den Blickwinkel auf dein Manuskript zu verÀndern und Bereiche zu identifizieren, die verbessert werden können.

Rein positives Feedback stÀrkt dein Ego.
Kritisches Feedback stÀrkt nachhaltig deinen Schreibstil und
erhöht deine Chance, mit deinen BĂŒchern erfolgreich zu werden.

2. Coworking

Ähnlich wie Beta-Leser:innen kann dir das Coworking mit befreundeten Autoren oder einer Schreibgruppe deine StĂ€rken und SchwĂ€chen aufzeigen, nĂ€mlich indem ihr euch gegenseitig im Schreibprozess unterstĂŒtzt, Ideen austauscht und konstruktive Kritik zu euren Manuskripten gebt. Im Gegensatz zu Beta-Leser:innen, mit denen man sich meist nur schriftlich und online austauscht, kann dir Coworking außerdem einen gewaltigen Motivations-Push geben: Wenn man sich nĂ€mlich allein fĂŒr sich selbst Schreibziele setzt, fĂ€llt es viel leichter, sie immer weiter in die Zukunft zu verschieben, denn: Du bist die einzige Person, die sich auf dich verlĂ€sst. Was macht da eine Woche mehr oder weniger schon aus? Sobald du dich mit einer Gruppe verabredest, unterliegst du einem gewissen Gruppenzwang (wie bei Weight Watchers) – im positiven Sinn. Niemand erwartet von dir, dass du seit dem letzten Treffen einen Bestseller geschrieben hast. Vielmehr sollst du dich motiviert fĂŒhlen, dein Projekt ein kleines bisschen voranzutreiben. Und wie sagt man so schön: Kleinvieh macht auch Mist.

Ehe du dich versiehst, bist du deinem Traum vom eigenen Buch ein ganzes StĂŒck nĂ€her gekommen – ohne Perfektionismus, mit eingehaltenen Deadlines und im Kreis einer Gruppe von Autor:innen, die die gleichen TrĂ€ume und Zweifel haben wie du.

Nebenbei bemerkt kann Coworking in einem hĂŒbschen CafĂ© – gemeinsam mit netten Bekannten & einem Cappuccino oder zwei – verdammt viel Spaß machen und zu deinem kreativen Safe Space werden.

3. Kostenlose Lernangebote

Um deinen Schreibstil zu verbessern oder zu lernen, wie man Romane schreibt, plottet und authentische Charaktere erschafft, brauchst du kein teures Coaching zu kaufen. Nutze stattdessen kostenlose Lernangebote zum Thema kreatives Schreiben, die es online (und in der realen Welt) zuhauf gibt. Hier einige Beispiele:

 

  • Ratgeber zum Thema Schreiben aus der örtlichen Bibliothek

  • kostenlose Schreibkurse (z. B. im vhs-Lernportal oder wĂ€hrend der Probezeit bei Skillshare)

  • Blogs von Autor:innen und Lektor:innen (z. B. Vom Schreiben leben, Tintenwald-Blog, Die Schreibtrainerin)

  • YouTube-Videos (z. B. Vom Schreiben lernen, Die Romanschule, Die Schreibtechnikerin)

  • kostenloses Material von Lektor:innen und Autor:innen (z. B. LeitfĂ€den, Webinare, E-Books, Vorlagen etc.)

Um dich dort abzuholen, wo du gerade „hĂ€ngst“, habe ich im Bereich FĂŒr dich mehrere PDFs zum kostenlosen Download eingerichtet, die dich auf deiner Reise zum fertigen Roman unterstĂŒtzen:

 

🌾Du stehst noch ganz am Anfang und ĂŒberlegst, wie du deine Geschichte am besten „aufziehen“ sollst (Plot, Charaktere, Setting, Kapitel etc.)?

 

 

🌾Du hast bereits ein fertiges Manuskript, kannst dir aber zurzeit einfach kein Lektorat leisten. Stattdessen wĂŒrdest du es gern selbst auf ein spĂ€teres Lektorat vorbereiten, indem du schon mal so viel wie möglich ĂŒberarbeitest.

 

🌾Du wĂŒnschst dir eine Rundum-Begleitung von der ersten Idee bis zum Feinschliff, Tipps zur Schreibmotivation, Zielgruppenanalyse und Ideen zum strukturiert Plotten und „selbst lektorieren“.

4. DIY Lektorat und Korrektorat

Nehmen wir mal an, dein Manuskript ist geschrieben, hat Feedback von Beta-Leser:innen und Coworking-Freunden bekommen und wartet nun auf die weitere Bearbeitung. Normalerweise stĂŒnde jetzt ein Lektorat an.  Da wir deinem Geldbeutel aber heute eine Pause gönnen, möchte ich dir hier ein paar Tipps geben, wie du deinen Roman selbst lektorieren und korrigieren kannst.

 

Gut zu wissen: Selbst lektorieren und korrigieren kann man als Autor:in natĂŒrlich nur bis zu einem gewissen Punkt, denn fĂŒr viele Fehler ist man schlichtweg „betriebsblind“ – dazu steckt man viel zu tief in seiner Geschichte drin. Als professionelles Lektorat, wonach das Buch guten Gewissens veröffentlicht werden kann, ist das DIY Lektorat also nicht gedacht.

Vielmehr lernst du, wie du deinen Roman so weit ĂŒberarbeitest, dass er bestmöglich auf ein spĂ€teres professionelles Lektorat vorbereitet ist.

Auf diese Weise funktioniert die Zusammenarbeit zwischen uns effektiver, ich habe weniger zu meckern und du weniger Stress beim Überarbeiten – was sich letztlich in einem gĂŒnstigeren Lektorat niederschlĂ€gt. Klingt gut, oder?

 

Aber vielleicht bekommst du bereits beim Gedanken an die vor dir liegende Arbeit Bauchschmerzen: Deine Geschichte hat sich beim Schreiben ganz anders entwickelt, als du ursprĂŒnglich wolltest, und die Charaktere haben ein Eigenleben entwickelt. Und jetzt sollst du aus all dem Chaos einen Roman zaubern, den Menschen nicht nur kaufen, sondern auch noch gern lesen? Diese Aufgabe fĂŒhlt sich erst mal ziemlich ĂŒberwĂ€ltigend an.

Zuallererst: Atme tief durch!

Ein Lektorat dient dazu, dein Buch zu optimieren, also aus dem, was schon da ist, das Allerbeste zu machen. Es bedeutet nicht, alles ĂŒber den Haufen zu werfen und umzustrukturieren (das tut den wenigsten BĂŒchern gut).

4.1 Lektorat DIY

Um dir die inhaltliche Überarbeitung deines Manuskripts zu erleichtern, gehen wir gemeinsam die einzelnen Schritte durch, die ich selbst bei jedem Lektorat anwende. Los geht’s:

 

  1. Erstelle einen Szenenplan. DafĂŒr liest du dein Manuskript aufmerksam von vorn bis hinten durch und erstellst eine chronologische Liste aller Szenen. Wer? Wo?
    Was passiert? WorĂŒber wird gesprochen? Wie fĂŒgt sich das Geschehen in den zentralen Konflikt ein? TrĂ€gt die Szene aktiv dazu bei, die Handlung voranzutreiben, oder passiert hier nicht viel Relevantes?

  2. Das Kernthema & deine Zielgruppe. Schreibe das Kernthema deiner Geschichte in 2-3 SÀtzen auf einen Notizzettel, den du wÀhrend des Lektorats immer neben dem Laptop liegen hast. Ist es klar gefasst, oder hast du viele einzelne HandlungsstrÀnge, die alle das Potenzial zum Kernthema hÀtten?

    SpĂ€testens jetzt solltest du dir außerdem ĂŒberlegen, welche Leser:innen du als Zielgruppe ins Auge fassen möchtest. Damit sie Freude an deinem Roman haben, sollte das Kernthema relevant und die Hauptfigur jemand sein, mit dem sie sich identifizieren können (z. B. aufgrund der Altersgruppe, eines Ă€hnlichen Umfeldes oder gleicher Lebensfragen).

  1. Katalog der offenen Fragen. Jede spannende Geschichte dreht sich um RĂ€tsel, egal ob es dabei um eine fantastische Welt, einen Mörder oder eine sich anbahnende Liebe geht. Meist sind es 1-3 Hauptfragen, die bis zum Ende des Buches beantwortet werden, wobei sich mindestens eine davon direkt auf den Protagonisten bezieht („Wer bin ich/Wer will ich sein“?).

    Nun da du alle Szenen deines Manuskripts vor dir liegen hast, schreibe dir zusĂ€tzlich einen „Katalog der offenen Fragen“. Hier trĂ€gst du alle offenen Fragen und Mysterien ein, die seit Beginn der Geschichte bestehen bzw. im Lauf der Handlung aufgeworfen werden. Ziel des Ganzen ist es sicherzustellen, dass alle HandlungsstrĂ€nge tatsĂ€chlich bis zum Schluss hin aufgelöst bzw. beantwortet werden und sich nicht im Sand verlaufen.

  1. Charaktere verfeinern. Neben einer spannenden Handlung und liebevoll ausgearbeiteten Settings gehören Haupt- und Nebenfiguren zu den drei wichtigsten SĂ€ulen eines Romans. Damit deine Leser:innen sie in ihr Herz schließen (oder mit Inbrunst hassen), mĂŒssen sie authentisch und individuell sein.

    Wie du authentische Romanfiguren schreibst, erfÀhrst du bald in einem eigenen Blogartikel, den ich dir hier verlinke.

  1. Das große Ganze. Zum Abschluss widmest du dich den einzelnen Szenen noch einmal im Speziellen:

  • Ist die Hook (der Anfang deiner Geschichte) spannend genug, um den Leser in ihren Bann zu ziehen? Entwickelt man Interesse daran, gemeinsam mit der Hauptfigur das angeteaserte RĂ€tsel bzw. den zentralen Konflikt zu lösen?

  • Ist der Handlungsverlauf interessant/ergibt er Sinn? Wo kannst du noch etwas anpassen?

  • Ist der Höhepunkt wirklich spannend? Fiebert man mit? FĂŒhlt sich der Leser invested?

  • Ist die Auflösung am Schluss befriedigend? Beantwortet sie alle offenen Fragen?

  • Im Fall einer Serie: Gibt es einen Cliffhanger?

An dieser Stelle wirst du wahrscheinlich wieder Szenen kĂŒrzen, umschreiben und AbsĂ€tze ergĂ€nzen. Bist du mit diesen Schritten durch, steht die Grundstruktur, die du im folgenden Schritt verfeinerst.

In den zweiten Durchgang (Stil) fĂ€llt alles, was mit Grammatik, VerstĂ€ndlichkeit und Anschaulichkeit zu tun hat. Anstatt deinen Roman inhaltlich und hinsichtlich des großen Ganzen zu betrachten, gehen wir jetzt ins Detail.

Nimm dir viel Zeit und geh die Überarbeitung deines Stils langsam und grĂŒndlich an. Am besten legst du dir die nachfolgende Liste neben deinen Laptop, wĂ€hrend du dein Manuskript Zeile fĂŒr Zeile durchgehst.

✅GefĂ€llt dir der Satz? Wirkt er flĂŒssig, drĂŒckt er anschaulich aus, was du sagen willst, oder stolpert man beim Lesen ĂŒber ein Wort/eine Formulierung? Wie könntest du dich klarer und eleganter ausdrĂŒcken?

✅Bist du Meister:in im Schreiben komplizierter SchachtelsĂ€tze oder Passivkonstruktionen? Reduziere beides auf ein Minimum, sodass sich der Text weiterhin flĂŒssig liest.

✅Ist der Satzbau abwechslungsreich, oder klingt jeder Satz Ă€hnlich wie der davor?

✅Show, don’t tell! Mehr Emotionen, mehr MitfĂŒhlen, mehr Spaß fĂŒr deine Leser. Bleibt ihnen eher in Erinnerung, da sie darin eintauchen konnten.

✅Lesen sich die Dialoge abwechslungsreich oder sagte/
fragte/sagte/fragte stÀndig jemand?

✅Fallen dir Synonyme ein, sodass du etwas nicht nur als groß, klein, hell oder dunkel beschreibst? (Nutze dafĂŒr auch Synonymfinder online).

✅Passt deine Wortwahl zum Genre und zur Zielgruppe? Haben deine Leser:innen das nötige Hintergrundwissen, um den Inhalt eines Satzes zu verstehen? Brauchen sie mehr oder vielleicht sogar weniger Informationen? Unpassend wĂ€re es etwa, wĂŒrdest du moderne Sprache in einem historischen Roman oder Fremdwörter in einem Jugendroman benutzen, die deine junge Leserschaft vielleicht nicht kennt.

 

✅Hast du bestimmte Lieblingswörter, die du immer wieder verwendest, obwohl sie nicht notwendig wĂ€ren? (Bsp.: nur, wirklich, vielleicht, möglicherweise ein bisschen, tatsĂ€chlich, etwa, fast etc.)

✅Gibt es Verhaltensweisen der Charaktere, die stĂ€ndig vorkommen?  Beißt sich eine Figur andauernd auf die Lippe oder seufzt genervt, kann das dem Leser auf Dauer auch auf die Nerven gehen.

✅Finden sich viele Wortwiederholungen im Text?

✅Überfrachtest du den Satz mit Adjektiven, in der Hoffnung, dadurch anschaulicher/lebendiger zu erzĂ€hlen? In solchen FĂ€llen ist meist weniger mehr.

4.2 Korrektorat DIY

Die Handlung deines Romans kann noch so gut sein, sie wird nur bei den Leser:innen punkten, wenn auch der Rahmen (Rechtschreibung, Zeichensetzung, Formatierung) stimmt. Was es diesbezĂŒglich alles zu beachten gilt, wĂŒrde den Rahmen eines stinknormalen Blogartikels sprengen, daher hier nur ein paar Tipps zur Fehlersuche:

 

Perspektivwechsel: Lies dein Manuskript auf unterschiedlichen Medien (Laptop, Tablet, ausgedruckt auf Papier). Durch eine ungewohnte Leseumgebung fallen einem oft Fehler auf, die man andernfalls ĂŒbersehen hĂ€tte.

 

Hörbuch: Lass dir dein Manuskript vorlesen. Auf diese Weise merkst du sofort, wo Wörter fehlen oder du Wiederholungen ĂŒbersehen hast. (Empfehlenswert ist hierfĂŒr die Software NaturalReader).

 

RechtschreibprĂŒfung: Word und Papyrus Autor. Achtung: Es ist nicht perfekt und auch das Programm wird nicht zu 100 % alle Fehler erkennen. Als ErgĂ€nzung empfehle ich Papyrus Autor, das jene Fehler erkennt, die Word ĂŒbersieht (und andersherum).

5. Gönn dir eine Pause!

Wenn man alles versucht hat und nichts zu funktionieren scheint, kann es hilfreich sein, eine gewisse Distanz zum eigenen Werk zu bekommen. Indem du eine Pause einlegst, das Manuskript einfach mal ein paar Wochen liegen lĂ€sst und dann mit frischem Blick auf das Buch zurĂŒckkehrst, befreist du dich aus dem „Wald voller BĂ€ume“. Mach Urlaub vom Schreiben. Mach Urlaub vom Perfektionismus und Schaffenszwang. Sobald die Geschichte nicht mehr der Mittelpunkt deiner Gedanken ist und du aufhörst, stĂ€ndig nach Lösungen fĂŒr deine Sorgen und Probleme zu suchen, klappt alles oft wie von allein:

Du wirst Verbesserungsmöglichkeiten erkennen,
die dir vorher entgangen sind, und wieder Spaß an
dem haben, was du tust.

 

Und ist das nicht der Sinn von allem?

Du siehst: WÀhrend ein professionelles Lektorat von unschÀtzbarem Wert sein kann, gibt es viele Möglichkeiten, deinen Roman schon heute und mit 0 Euro voranzubringen. Was du auf dieser Reise mitbringen solltest, sind Arbeit, Zeit und den Willen, deine Geschichte kritisch zu betrachten und mit ihr zu wachsen.

Ich wĂŒnsche dir ganz viel Erfolg und Spaß beim Umsetzen meiner Tipps! Schreib mir in die Kommentare, ob dir der Artikel gefallen hat und weiterhelfen konnte.

Jana Hinrichsen

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