Wenn ich anderen Leuten von meinem Beruf erzähle, höre ich manchmal: „Oh, wie schön! Lektorin wäre ich auch gern, aber wie wird man das eigentlich? Kann man das studieren?“ Da Lektor:in kein geschützter Beruf ist, gibt es keine Ausbildung oder ein Studium, das dich auf deine spätere Arbeit vorbereitet – was gewaltig verunsichern kann, denn: Wo soll man anfangen? Gleichzeitig verschafft dir das aber einen enormen Vorteil: Du benötigst weder einen starren Lebenslauf noch Unsummen an Startkapital, um dich als Lektor:in selbstständig zu machen. Damit du weißt, wie du freier Lektor wirst und was dich in dem Beruf erwartet, beantworte ich dir heute 10 Fragen, die mich beschäftigt haben, bevor ich Lektorin wurde. Los geht’s:

Kleine Vorgeschichte: Vor ein paar Tagen hat eine nette junge Dame bei mir angefragt, ob sie ein Praktikum bei mir machen dürfe. Sie überlegt zurzeit, das Studium der Buchwissenschaft anzufangen, und möchte vorher ein paar Praxiserfahrungen bei einem freien Lektor sammeln. Obwohl ich mir da schon recht geschmeichelt vorkam (es ist noch gar nicht lang her, da habe ich Verlage und freie Lektor:innen um einen Praktikumsplatz gebeten), gestaltete sich das etwas schwierig: Da ich ausschließlich im Homeoffice arbeite und nicht einmal Kaffee trinke, um die armen Praktikant:innen zum notorischen Kaffeekochen zu verdonnern, bot ich ihr stattdessen einen gemütlichen Telefonplausch an, bei dem sie mich mit all ihren Fragen zum Beruf des Lektors löchern durfte, vornean: Wie werde ich eigentlich Lektor, und wie sieht mein Arbeitsalltag aus?
Die Beantwortung fühlte sich an, als würde ich ein exklusives Q&A mit einem von sich selbst überzeugten YouTuber drehen, deshalb habe ich beschlossen, daraus einen Blogartikel zu machen. Ein Interview mit mir selbst, Gilderine Lockhart, Gewinnerin des Preises für den charmantesten Rotstift-Schwung. Ein Interview für alle, die Lektor werden wollen.
1. Wie sieht der Arbeitsalltag eines Lektors aus?
Ich strukturiere meine Woche mit einem Stundenplan, damit das Privatleben nicht zu kurz kommt. Wenn man selbstständig ist und von zu Hause aus arbeitet, bringt das viele Vorteile mit sich (z. B. freie Zeiteinteilung), allerdings neigt man schnell dazu, viel zu viel zu arbeiten und sich komplett kaputtzumachen. Obwohl ich mittlerweile über drei Jahre Zeit hatte, mich darin zu üben, empfinde ich es auch heute noch als Herausforderung, mich zu bremsen. 😅
Ca. 80 % meiner Arbeitszeit verbringe ich mit reiner Textarbeit, also Lektorat und Korrektorat. Dazwischen gehören Erstgespräche mit Neukund:innen, Blogartikel schreiben und die Pflege des Instagram-Kanals zur Hauptarbeit. All das plane ich an festen Wochentagen ein, sodass ich mir die restliche Zeit fürs Lektorat freihalten kann.
Grundsätzlich gilt: Arbeit im Business ist gut, aber Arbeit am Business ist mindestens genauso wichtig. Nur wenn du deine Arbeitsabläufe und deinen Alltag an deine Bedürfnisse anpasst und Wege findest, stetig neue Kund:innen anzuziehen, hast du Freude und Erfolg mit deiner Selbstständigkeit.
Meiner Konzentration und Motivation hilft es, wenn ich regelmäßig den Arbeitsplatz wechsle: Stundenlang nur meinen Schreibtisch vor Augen zu haben und in trister Stille zu arbeiten, macht es mir auf Dauer extrem schwer, mich zu konzentrieren. Deshalb verlege ich meine Arbeit gern mal auf die Yogamatte, das Sofa oder nehme den Laptop mit in mein Lieblingscafé und den Park. Probiere dich da am besten ein bisschen aus, dann findest du schnell heraus, was sich für dich richtig anfühlt.
Anders als in einem Leben als Angestellter gibt es in der Selbstständigkeit keinen Chef, der dich in den Feierabend entlässt. Obwohl … doch: Du bist dein eigener Chef, und deshalb liegt es allein in deiner Verantwortung, einen Alltag zu gestalten, der dir guttut. Deine Tagesstruktur sollte dir ermöglichen, die Arbeit gebacken zu bekommen und trotzdem Zeit für alles zu haben, das Spaß macht bzw. notwendig ist (Freunde sehen, Hobbys nachgehen, Haushalt schmeißen, in Ruhe essen, …)
2. Welche Änderungen nimmt ein Lektor am Text vor?
Wie viel du am Manuskript veränderst bzw. Vorschläge zur Veränderung machst, hängt ganz von der Qualität des Buches ab sowie von dem, was du vorab mit dem Autor vereinbart hast. Es gibt ein paar Autor:innen, bei denen ich nicht allzu stark in den Text eingreifen muss. Ihnen schreibe ich meine Überlegungen zum Inhalt oder der Formulierung in Kommentaren an den Rand. Bei den meisten mache ich deutlich mehr am Text, da stelle ich Sätze um oder ergänze sie, tausche Wörter aus, streiche nichtssagende Absätze oder sogar mal eine Figur, weil sie keine tragende Rolle für die Geschichte spielt.
Bisher waren fast alle Autor:innen sehr dankbar für meine Vorschläge und oft erstaunt, wie viel man noch aus dem Text machen kann. Kritik ist nichts Persönliches, denn sie bezieht sich stets auf den Text, nicht auf den Autor. Sie darf nicht verletzen, sondern soll Autor:innen helfen, das Beste aus ihren Romanen herauszuholen. Es hat sich also nur selten jemand angegriffen gefühlt, wenn ich mit dem Rotstift über sie/ihn hergefallen bin.😄 Trotzdem musst du vor dem Lektorat mit dem Autor besprechen, wie weit du gehen darfst. Am besten bietest du ihm ein kostenloses Probelektorat von ein paar Normseiten an und tobst dich aus. Wenn ihm deine Arbeitsweise gefällt, ist das dein Okay, so weitermachen zu dürfen.
3. Wie lange dauert es, bis ein Buch fertig ist?
Das Lektorat ist ein Meilenstein auf dem Weg zum fertigen Buch, aber nicht der letzte. Nachdem es lektoriert wurde, ist ein Manuskript also noch nicht veröffentlichungsreif, sondern muss erst noch formatiert werden, benötigt Cover und Klappentext etc. Der Einfachheit halber beantworte ich deshalb hier nur die Frage, wie lang ein Lektorat durchschnittlich dauert:
Hier kommt es auf das Angebot an. Bei einem normalen Lektorat brauche ich ca. 3-5 Wochen reine Bearbeitungszeit. Dagegen meine 1:1 Intensiv-Schreibhilfe Tintenbär ist ein Upgrade von Handlungsstruktur und Schreibstil, wobei ich nicht nur ein Lektorat vornehme, sondern Autor:innen zusätzlich Satz für Satz helfe, ihren Schreibstil aufzuwerten. Da kann die Bearbeitungszeit bis zu 3 Monate dauern – aber das ist ein Spezialangebot und keinesfalls die Norm.
Bedenke außerdem, dass du mit dem Autor zusammenarbeitest, das heißt, wie schnell das Lektorat abgeschlossen ist, hängt nicht nur von dir allein ab, sondern auch vom Autor, der deine Änderungsvorschläge zwischen den Durchgängen einpflegt und Rückfragen stellen möchte. Erfahrungsgemäß dauert all das immer etwas länger als angenommen, da das Leben dazwischenkommt – und das ist vollkommen okay. Plane am besten 2 Wochen Pufferzeit für unvorhergesehene Ereignisse ein.
4. Wie äußert ein Lektor Kritik?
Immer mit ein bisschen Humor und einem Smiley hinter deinen Randkommentaren, das kommt am besten an. Beim Mailaustausch oder Telefonat mit der Autorin/dem Autor bekommst du ein Gespür dafür, wie die Person gestrickt ist und ob du Kritik sanft ansprechen musst oder frei von der Leber weg sagen kannst: Hör mal, bei dem Absatz wäre ich fast eingeschlafen, könntest du das knackiger formulieren?
Als junger Lektor ist man noch ein bisschen schüchtern, zumindest war das bei mir so. Da möchte man die Autor:innen (die ja auch zahlende Kund:innen sind) nicht verärgern. Aber vergiss nicht: Sie bezahlen dich dafür, dass du ihnen die Stärken und Schwächen ihres Manuskripts aufzeigst und sie auf dem Weg zu einer besseren Version ihres Buches begleitest. Wenn sie das allein schaffen könnten und keine Kritik bräuchten, hätten sie sich nicht an dich gewandt, oder?😜
Wichtig ist, dass du deine Kritik immer begründen kannst und dem Autor sagst, wie er es besser machen kann. Auf diese Weise nimmt er einen Tipp für die Zukunft mit und kann sich verbessern.
Übrigens: Falls du mal an einen Kunden gerätst, der deine Kritik partout nicht annehmen will, beleidigt reagiert oder dir sogar deine Kompetenz als Lektor:in abspricht, liegt das nicht an dir, und du brauchst dich deshalb nicht schlecht zu fühlen! Bei einer Zusammenarbeit zwischen Autor und Lektor geht es nicht nur darum, ob Autor:innen mit dir zusammenarbeiten wollen, sondern auch, ob DU mit ihnen zusammenarbeiten willst. Wenn sich jemand derart beratungsresistent zeigt, verschwendest du nur deine Zeit. In einer solchen Situation empfehle ich dir, dich nicht persönlich angegriffen zu fühlen und die Zusammenarbeit höflich zu beenden.
5. Gibt es negative Seiten am Beruf des Lektors?
Folgende Ansicht ist natürlich nur meine eigene und kann von Lektor zu Lektor variieren, aber:
Definitiv. Am Anfang hat man eine etwas verklärte Vorstellung vom freien Lektorat. Dass man von nun an jeden Tag mit wunderschönen Romanen zu tun hat, die denen, die man in seiner Freizeit liest, gar nicht so unähnlich sind. Dass man nie wieder arbeiten muss, weil man seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat. Im Alltag hast du es jedoch häufig mit Manuskripten zu tun, die du kaum mit dem vergleichen kannst, was du aus dem Buchhandel kennst.
Böse ausgedrückt: Manche sind richtig schlecht.
Es ist unsere Aufgabe, den Autor:innen zu helfen, etwas Präsentables daraus zu zaubern. Inwieweit das gelingt, hängt nicht nur von dir ab, sondern auch vom Talent des Autors, deine Anmerkungen und Vorschläge umzusetzen. Dich jeden Tag mit einem Buch zu befassen, das du als mies empfindest, kann dir gewaltig auf die Nerven gehen. Du sitzt von 9 bis 17 Uhr am Schreibtisch, die Zeit zieht sich wie Kaugummi, und du wurschtelst dich von einem Satz zum nächsten. In diesen Fällen fühlt sich der Lohn eher wie Schmerzensgeld an.😰
Außerdem kann die Arbeit im Homeoffice sehr einsam sein. Es gibt keine Kolleg:innen, mit denen man einen kurzen Plausch in der Teeküche hält, keine gemeinsamen Mittagspausen, und der geringe Abstand zwischen Arbeitsplatz und Couch verleitet dazu, auch nach Feierabend noch mal ranzuklotzen. Ich bin von Natur aus gern allein und genieße das normalerweise sehr, aber sogar ich fühle mich im Homeoffice hin und wieder einsam, wenn ich mir nicht regelmäßigen Ausgleich mit Freunden und Familie schaffe.
6. Hat man als Lektor überhaupt noch Lust, in seiner Freizeit zu lesen?
Für mich hat das Lesen bisher nicht an Reiz verloren, auch wenn ich leider nicht mehr so viel Zeit dafür habe wie früher (aber das gilt für sämtliche Freizeitaktivitäten). Sicher wird es Abende geben, an denen du von Romanen die Nase voll hast und dir stattdessen ein paar Folgen Love Island reinziehen möchtest. Aber das ändert nichts daran, dass du deine Lieblingsbücher immer noch genauso gern liest und es dir regelmäßig mit einem Buch im Bett gemütlich machen wirst.
7. Kann man Lektor werden, obwohl man eine Rechtschreibschwäche hat?
Falls du dich mit Rechtschreibung, Grammatik und Kommasetzung schwertust, ist das zunächst kein Hindernis. Allerdings empfehle ich dir, dein Angebot auf inhaltliches und stilistisches Lektorat zu beschränken und ausdrücklich kein Korrektorat/keine Schlussredaktion anzubieten. Auf diese Weise kannst du dich guten Gewissens Inhalt & Stil des Manuskripts widmen und brauchst dir keine Sorgen über die Rechtschreibung zu machen, weil sie schlichtweg nicht dein Job ist. (Damit keine Verwirrungen oder Ärgernisse entstehen, weise deine Autor:innen darauf hin, dass du nur das Lektorat, nicht das Korrektorat übernimmst.)
Viele Autor:innen und vor allem Verlage wünschen sich sogar ausdrücklich, dass Lektorat und Korrektorat separat vorgenommen werden, weil ein Lektor, sobald er den Text einmal gelesen hat und kennt, „betriebsblind“ werden und Fehler übersehen kann, die ein Erstleser gleich bemerkt hätte.
Und keine Sorge: Eine Urgesteins-Lektorin meinte einmal zu mir, als guter Lektor erkennst du etwa 93 % aller Fehler, der Rest rutscht dir durch – und das ist okay! Du bist ein Mensch, niemand darf von dir verlangen, perfekt zu sein. Solange du nicht auf deiner Website damit wirbst, dass du alle Fehler findest, ist alles gut.
8. Muss man studieren, um Lektor zu werden?
Wie oben schon erwähnt, ist Lektor kein geschützter Beruf. Du musst nichts Bestimmtes studieren, um dich Lektor nennen zu dürfen. Aber es kann dir einige Vorteile bringen, dich mit Themen wie Verlagswesen, Buchhandel, Buchmarkt, E-Book-Commerce, Storytelling und Plotting auszukennen.
Je nachdem in welcher Warengruppe (Belletristik, Sachbücher, Fachbücher etc.) du lektorieren willst, empfiehlt sich ein Studium als Basiswissen. Möchtest du dein Lektorat auf Romane ausrichten, kann dir ein Studium in Literaturwissenschaft, Germanistik oder Buchwissenschaft helfen, besonders weil es dir Wege in Verlage eröffnet, wo du praktische Erfahrungen sammeln kannst, die dich auf deinen Beruf als Lektor:in vorbereiten.
Den meisten Kund:innen ist es egal, ob oder was du studiert hast. Wichtig ist, dass du ihnen das Gefühl vermittelst, qualifiziert zu sein, viel Erfahrung mitzubringen und ihr Buch mit deiner Arbeit aufzuwerten.
9. Was muss ich tun, um freier Lektor zu werden?
Hier eine Checklist, wie ich es gemacht habe:
- Beginne ein Studium der Buchwissenschaft.
- Sammle praktische Erfahrungen in thematisch unterschiedlichen Verlagen.
- Werde Mitglied beim VFLL (Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren e. V.) und besuche den Kurs “Fit fürs freie Lektorat”.
- Besuche die Kurse “Freies Lektorat I-III” bei der Akademie der Deutschen Medien. Danach darfst du dich offiziell zertifizierter Lektor nennen.
- Spezialisiere dich auf 1-2 Genre: Was liegt dir am meisten?
- Schreibe einen Businessplan und kreiere deine individuelle Marke (Lektoratsname, Farben, Traumkund:innen etc.)
- Melde deine Freiberuflichkeit beim Finanzamt an.
- Bewirb dich bei der KSK (Künstlersozialkasse). Sie übernimmt bis zu 50 % der Beiträge zur Krankenkasse und Pflegeversicherung.
- Erstelle eine ansprechende WordPress-Website.
- Schick Bewerbungen an Verlage, in denen du dich als freiberuflicher Lektor vorstellst.
- Finde den Steuerberater deines Vertrauens. Die monatliche Umsatzsteuervoranmeldung bekommst du allein hin, das ist gar nicht schwer, nur die jährliche Einkommenssteuer solltest du in die Hände eines Profis legen.
10. Von Lektor zu Lektor: Hast du Insidertipps?
1. Falls noch nicht vorhanden: Kauf dir einen guten Laptop, kein Tablet. Ich dachte damals, ein Tablet mit externer Tastatur würde vollkommen genügen und es mir sogar erleichtern, mobil zu arbeiten. Tatsächlich habe ich mich ein Jahr lang mit Android herumgeärgert und mir eine stinknormale Explorer- und Ordner-Ansicht gewünscht.🙄
2. Erstelle eine hübsche Website (am besten mit WordPress), die optisch zu deinem Lektorat passt und deine individuelle Persönlichkeit hervorhebt. Aktualisiere sie regelmäßig, indem du neuen Content hochlädst (z. B. wöchentliche/monatliche Blogartikel), sonst sinkst du im Ranking bei Google ab und wirst nicht mehr von deinen Kund:innen gefunden.
3. Lies dich ins Thema SEO und Keywords ein und kümmere dich regelmäßig um neue Aufträge, z. B. durch nützliche Beiträge auf deinem Instagram-Kanal, Facebook Ads und eine SEO-freundliche Website.Wenn du nur lektorierst, aber nicht an deiner Eigenwerbung arbeitest, brechen dir irgendwann die Kunden weg und du verdienst im schlimmsten Fall viele Monate lang gar nichts.
4. Wisse, was deine Arbeit wert ist. Lektoriere nicht für Autor:innen oder Verlage, die dir 2-3 Euro pro Seite zahlen. Mir wurde dieser Tipp damals auch gegeben. Leider habe ich ihn irgendwann ignoriert, weil ich dachte, ich müsste jeden Auftrag dankbar annehmen. Damals habe ich 70 Stunden pro Woche gearbeitet und am Ende des Monats 500 Euro verdient. Glaub mir, davon kann keiner leben, und die aufgeopferte Lebenszeit war es definitiv nicht wert. Sei schlauer als ich und stehe selbstbewusst zu dir und deinem Business – auch als Anfänger:in darfst du das!
5. Besorg dir das Programm Papyrus Autor. Damit lässt sich prima arbeiten, besonders da es dir Wortwiederholungen, zu lange, verschachtelte Sätze sowie Rechtschreib- und Kommafehler anzeigt.
6. Für die Selbstständigkeit braucht man starke Nerven. Auch wenn du jahrelang als Lektor:in arbeitest, wird es noch immer unsichere Monate geben, in denen wenig Geld reinkommt. Wenn dich das nervös macht und nachts nicht schlafen lässt, tut dir die Selbstständigkeit vielleicht nicht gut. Es ist keine Schande, falls du während der Selbstständigkeit feststellst, dass du dir den Beruf viel schöner vorgestellt hast, dich das Geschäft finanziell nicht trägt oder du dir die Sicherheit eines Berufs in Anstellung wünschst. Der wahre Fehler wäre, aus Sturheit an etwas festzuhalten, weil du es einst für “das Richtige” gehalten hast.
7. Kommuniziere deine Preise offen und selbstbewusst auf deiner Website. Am Anfang wurde mir geraten, meine Preise nicht auf die Website zu schreiben, da das potenzielle Kund:innen abschrecken könnte. Tatsächlich ist aber genau das Gegenteil der Fall. Du kennst das sicher von dir selbst: Wenn bei einem Produkt oder einer Dienstleistung kein Preis steht, lässt dich das misstrauisch werden. Ist der Preis so hoch, oder weshalb wird er verschwiegen? In solchen Fällen macht man sich nur selten die Mühe nachzufragen, sondern wechselt lieber zu einem Anbieter, dessen Preise offen einsehbar sind.
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