6 Tipps gegen deine Schreibblockade

Ganz klar: Seinen eigenen Roman zu schreiben, macht unheimlich viel Spaß. Doch so ein Herzensprojekt kann einen auch gewaltig unter Druck setzen, besonders dann, wenn man ein Buch nicht mehr nur für sich allein schreibt, sondern für andere. Dummerweise sind Druck und Angst die größten Kreativitäts-Killer ☠️, und so findet sich jeder Autor mal an dem Punkt wieder, wo nichts mehr geht: Dir fehlen die Ideen, das bereits Geschriebene kommt dir total ungenügend vor, und überhaupt hast du keine Ahnung, wie du dich je dazu aufraffen sollst, deine Geschichte fertigzuschreiben. 😪  

 

Dir geht’s genauso? Dann kommt dieser Artikel wie gerufen! 🥳

"Ich habe zurzeit eine Schreibblockade"

Vielleicht kommt dir das bekannt vor: Mittlerweile empfinde ich bereits die Bezeichnung Schreibblockade als irgendwie … blockierend. 😅 Was verbindest du mit diesem Wort? Den Hobbyautor, der seit zwanzig Jahren im Bekanntenkreis erzählt, dass er da an einer ganz großen Sache dran ist, aber tatsächlich hat noch nie jemand etwas von ihm gelesen. Sein Roman ist nie fertig. Zumindest nicht fertig genug, um vermeintlich kritischen Augen ausgesetzt zu werden.  

Ich möchte ja nicht spoilern, aber die Wahrscheinlichkeit, dass ein Buch, an dem seit Jahrzehnten herumgebastelt wird, jemals das Licht der Welt erblickt, geht nahezu gegen null.  

Woran liegt das? Zum einen haben Künstler:innen – egal ob sie Gemälde malen oder Bücher schreiben – riesigen Respekt vor ihrer Kunst. Dieser Respekt wandelt sich schnell in Druck und Angst, nicht begabt genug zu sein. “Aber es gibt so viele Autor:innen, die besser sind als ich.” “Wer will denn schon mein Buch lesen? Auch noch ein Erstlingswerk. Nein, das zeige ich lieber niemandem.”😧 

Du hast ungewollt die Kunst, die du so respektierst, zu deinem eigenen Schreckensgespenst aufgeblasen.   

Zum anderen ist die Sorge, ein mieser Autor zu sein, eine prima Ausrede, gar nicht erst mit dem Schreiben anzufangen, oder den Prozess auf unbestimmte Zeit in die Zukunft zu verlängern. Und hier schließt sich der Kreis, denn je länger wir an einem Projekt arbeiten, umso wichtiger wird es uns, immerhin ist viel Zeit unseres Lebens hineingeflossen. Da wollen wir nichts Halbseidenes abgeben oder den Roman gar als gescheitert erklären.  

 

Zunächst scheint es logisch, deinem momentanen Zustand einen Namen geben zu wollen, denn so funktioniert das menschliche Gehirn. Mit Schubladendenken tun wir uns leichter. In diesem Fall stellst du dir damit allerdings selbst ein Bein, denn sobald du überzeugt bist “Ich habe eine Schreibblockade” gibst du gleichzeitig die Kontrolle ab. Von hier an wartest du auf ein bestimmtes Gefühl, eine zündende Idee, die dich wissen lässt: Jetzt ist es Zeit, dich wieder an den Schreibtisch zu setzen. Nur lässt dieses Gefühl gern mal auf sich warten. Ein paar Wochen, Monate … manchmal Jahre. 😳  

 

Wie wäre es mit einer neuen Definition dieser Inspirationslosigkeit, und zwar eine, die dich nicht blockiert: “Ich habe gerade nicht so viele gute Ideen wie sonst und komme irgendwie nicht richtig in den Flow. Aber das ist mir egal, ich schreibe trotzdem weiter, lasse die Geschichte sich von selbst entwickeln. Vielleicht bin ich nicht mit jedem Satz zufrieden, aber all das kann ich verbessern, wenn der Flow zurückkommt.” 🤗

"Ich fühle mich nicht jeden Tag inspiriert, an meinem Buch zu schreiben"

Meiner Erfahrung nach gibt es zwei Arten von Autor:innen:  

 

Die Schreibwütigen😋✒️:

 

Sie gehen extrem strukturiert an die Sache ran, machen sich einen Schreibplan mit Deadlines für jedes Kapitel und legen bestimmte Wochentage fest, an denen sie sich nur dem Schreiben ihres Romans widmen. Manche von ihnen schreiben sogar jeden Tag. Natürlich kommt dabei nicht nur Gutes raus, aber überwiegend bringt es dir einige Vorteile, zu den Schreibwütigen zu gehören:

 

  • Du übst regelmäßig und entwickelst dich dadurch stetig weiter.
  • Du bleibst in deiner Schreibroutine
  • Es ist die ultimative Killerstrategie gegen Schreibblockaden. 😉


Das bedeutet nicht, dass sich Schreibwütige öfter inspiriert fühlen oder regelrecht Ideen aus dem Hintern schießen. 🦄 Sie betrachten das Schreiben schlichtweg als ihren Job. 

 

Das klingt sehr unromantisch und gefällt sicher nicht jedem. Um allerdings langfristig voranzukommen, ist es wichtig, regelmäßig zu schreiben. Je mehr du schreibst (und ja, auch veröffentlichst), umso größer ist die Chance, dass eines Tages etwas dabei ist, das Erfolg hat. 🤩

 

Die künstlerischen Perfektionisten🤔🎨:

 

Dieser Typ von Autor schreibt nicht um des Erfolges willen, er schreibt nicht einmal, damit jemand sein Buch liest. Er schreibt, weil er schreiben muss, weil die Geschichte erzählt werden will, und manchmal auch, um einfach nicht verrückt zu werden. Kreative Perfektionisten lassen sich ungern auf Deadlines ein und tun sich schwer, festgelegte Schreibziele einzuhalten, denn man kann ja nie wissen, an welchen Tagen die Ideen nur so fließen und wann einem so gar nicht zum Schreiben zumute ist. Damit sind sie aber auch von einem gewissen Gemütszustand abhängig. 

 

Hinter Perfektionismus steckt meist die Angst zu scheitern bzw. nicht gut genug/talentiert genug zu sein, um den Ansprüchen anderer und den eigenen gerecht zu werden. Durch Social Media haben wir mittlerweile eine vollkommen verzerrte Wahrnehmung von Erfolg und Glück, da natürlich jeder nur die glücklichen und erfolgreichen Momente seines Lebens teilt, nicht die vielen Male, in denen er gescheitert ist. Was wir dabei vergessen:  

Um Erfolg zu haben, müssen wir uns auch erlauben zu scheitern.
Es gehört zu unserem Lebensweg und unserer Lebenserfahrung.

Das Scheitern ist nur ein Meilenstein auf dem Weg zum Erfolg. Dass dein erster und zweiter und sechster Roman dir nicht den Durchbruch als Autorin verschafft haben, bedeutet nicht, dass es nicht beim siebten passieren könnte. Und selbst wenn eine Karriere als bekannte Autor:in für dich nicht vorgesehen ist und du (verständlicherweise) nicht bis in alle Ewigkeit darauf hoffen oder hinarbeiten willst, so geht es beim Schreiben ja letztendlich vor allem um den Spaß daran, ganz und gar in einer anderen Welt aufzugehen. ❤️

Prokrastination mal anders

Kürzlich habe ich einen Podcast zum Thema Prokrastination gehört, allerdings mal aus einer ganz anderen Perspektive: Was, wenn du das Schreiben deines Buches gar nicht vor dir herschiebst, weil du Angst hast zu scheitern, sondern weil du einfach noch nicht bereit bist

 

Zugegeben, dieses Argument widerspricht vollkommen dem, was ich eben erläutert habe, allerdings sind Schreibblockaden nun mal eine sehr individuelle Angelegenheit. Nicht jeder ist dafür geschaffen, sich wieder und wieder zum Schreiben zu zwingen und dabei den Spaß nicht zu verlieren. Wenn du deinen Roman nur noch aus Pflichtgefühl schreibst und um dein vor Monaten festgelegtes Ziel einzuhalten, obwohl du die Geschichte gerade einfach nicht fühlst, ruinierst du mehr, als dass du tatsächlich vorankommst. 😪  

 

Prokrastination ist ein frustrierendes Gefühl: Du steckst fest. Du glaubst, dich mehr anstrengen zu müssen, aber einfach keine Kraft dafür aufbringen zu können. Du mühst dich ab, kommst nicht vom Fleck. Kurz gesagt: Du befindest dich ganz und gar außerhalb des Flows. Anstatt dich gegen deinen unterbewussten Widerwillen zu stemmen und mit aller Macht flussaufwärts zu paddeln, darfst du es einfach sein lassen.  

Zwinge dich nicht dazu, etwas zu tun, das du offensichtlich nicht tun willst.

Bring Abstand zwischen dich und dein Herzensprojekt und hör auf, dich ständig zu fragen, warum du zurzeit nichts zu Papier bringst. Wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, um (weiter-) zu schreiben, hättest du Ideen, wärst begeistert. Nichts könnte dich vom Schreibtisch fernhalten. Da all das jedoch im Augenblick nicht zutrifft und dein Buch dir lediglich Kopfzerbrechen beschert, ist es der falsche Zeitpunkt. Das Warum ist vollkommen zweitrangig. 

 

Du willst inspiriert sein, du willst wieder Freude am Schreiben spüren? Dann hör auf, es so dringend zu wollen, und erlaube dir, faul zu sein. 😴 Ideen kommen, wenn die Gedanken schweigen.

Schreibblockade und Prokrastination

Sei nicht so hart zu dir selbst

  1. Vergiss nicht: Du bist selbst dein größter Kritiker. Während du befürchtest, der Plot sei nicht spannend genug, die Charaktere zu flach, und überhaupt sei dein Buch noch lange nicht so weit, anderen zugemutet werden zu können, sehen das deine Leser:innen meist ganz anders. Was dir Sorgen bereitet, fällt ihnen häufig gar nicht auf oder begeistert sie gerade weil es so ist, wie es ist. All die negativen Rezensionen und Rückmeldungen, die du dir vor Veröffentlichung schweißgebadet ausmalst, befinden sich nur in deiner Vorstellung, nirgendwo sonst. 😌

  2. Das Schreiben ist für die wenigsten ein geradliniger Prozess, an dessen Ende ein geniales Buch steht. Hinter jedem Roman steckt eine wilde Berg- und Talfahrt (also … was den Ideenflow betrifft😅) und manchmal hängt man eben im Tal fest. Gib dir alle Zeit der Welt und akzeptiere die ideenlosen Tage genauso wie jene, an denen du vor Inspiration übersprudelst. All das ist Teil des Schreibprozesses. Oder anders ausgedrückt: Perfektion für’n Arsch.😜

  3. Verurteile dich nicht dafür, mal keine Ideen zu haben oder über einen längeren Zeitraum hinweg untätig zu sein. Vielleicht geht es dir wie mir: Sobald ich eine Weile nichts Produktives getan habe, fühle ich mich schlecht. Ich fühle mich faul, hänge irgendwie durch und kritisiere mich selbst dafür, nicht mehr zu tun, um Projekt x oder y voranzutreiben.


    To-Do-Listen haben die unangenehme Eigenschaft, sich ständig bis in alle Ewigkeit zu erweitern, weswegen wir immer eine Ausrede haben, nicht zur Ruhe zu kommen und noch mehr zu hustlen. Doch der Stress, den wir dadurch erzeugen, erstickt jegliche Kreativität im Keim. Deshalb: Lieber mal auf die Bremse drücken. Das tut nicht nur dir, sondern auch deinem Buch gut.😇🙏

  4. Kümmere dich um dich selbst. Nein, ich gebe keine Tipps zu Self Care oder der idealen Morgenroutine.🙈 Hierzu dürfte mittlerweile wirklich jeder online fündig werden. Aber genau jetzt ist der beste Zeitpunkt, um deine Seele baumeln zu lassen und mit Dingen zu füttern, die dir Spaß machen.

    Bekanntermaßen kommen dann die Ideen von ganz allein. Geh spazieren, mach Urlaub an einem Ort, wo du noch nie warst oder der dich schon einmal inspiriert hat. Nimm den Druck raus, und lass Schreibziele einfach mal Schreibziele sein. 💁

  5. Überdenke, wofür du das Buch schreibst. Für Geld? Für Anerkennung? Für die Leser:innen? Oder für dich allein, weil du beim Schreiben glücklich bist? Wenn du dich im Hinblick auf äußere Umstände ständig beim Schreiben ausbremst, z. B. weil du nicht sicher bist, ob deine Geschichte für die Zielgruppe geeignet ist oder ob sich die Mühe am Ende auszahlen wird, entfernst du dich immer weiter von deiner anfänglichen Idee und damit dem Sparkle✨, der Leser:innen begeistert. Sie werden spüren, ob dir dein Buch eine Herzensangelegenheit war oder ob du es nur für einen bestimmten Zweck geschrieben hast. Glückliche Leser:innen gewinnt, wer beim Schreiben glücklich ist. 🌸



  6. Vergleiche dich nicht mit anderen, sondern sei dein eigener Maßstab. Was hast du bis heute geschafft, wovon du einst nur geträumt hast? Was hast du schon geschrieben, auf das du wirklich stolz bist?


Nach einem gelungenen Projekt nehmen wir uns leider nur selten die Zeit, uns auf die Schulter zu klopfen und anzuerkennen, was wir geleistet haben. Stattdessen rennen wir einer neuen Idee hinterher und fühlen uns hilflos angesichts der Arbeit, die vor uns liegt, und der Konkurrenz, gegen die wir uns behaupten müssen.

Falls du auch zu den Menschen gehörst, die ihre Erfolge viel zu selten feiern und ihren Wert von verkauften Exemplaren und positiven Rezensionen abhängig machen – I feel you – hier ein kleiner, aber sehr nützlicher Tipp: Mach dich mal locker und nimm dein Buch nicht so ernst. Die Chance, dass einer von uns die nächste J. K. Rowling wird, ist verschwindend geringt – und irgendwie ist das ein erleichternder Gedanke, findest du nicht? 

Wenn dir dieser Artikel geholfen hat, ein bisschen lockerer mit deiner Schreibblockade umzugehen, dann teile ihn mit anderen und hinterlasse mir deine Gedanken dazu in einem Kommentar!